Europa: Deutschland rutscht im Kaufkraft-Vergleich ab

Dass die Umsätze in Europa derzeit so stark schwächeln, hat wenig mit der reinen Kaufkraft der Verbraucher zu tun, wie eine neue GfK-Studie zeigt. Diese ist im Jahr 2023 um weitere 5,8 Prozent auf nunmehr 17.688 Euro gestiegen und könnte bei anhaltendem Abwärtstrend sogar die Inflationsrate einholen. Allerdings verschieben sich derzeit die Regionen, in denen die Verbraucher das meiste Geld in der Tasche haben.

Die höchste Pro-Kopf-Kaufkraft weist nach wie vor mit Abstand Lichtenstein (68.843 Euro) vor der Schweiz (49.592 Euro) und Luxemburg (40.931 Euro) auf. Der Vorjahresvierte Norwegen ist auf den achten Platz zurückgefallen, Island und Dänemark belegen nun die Plätze vier und fünf. Mit 26.882 Euro pro Kopf setzt Irland seinen Aufwärtstrend fort: Nach dem erstmaligen Einzug in die Top 10 vor einem Jahr überholt es nun Österreich, das sich um zwei Plätze verbessert.

Deutschland bildet nun das Schlusslicht im deutschsprachigen Raum: Eine Pro-Kopf-Kaufkraft von 26.271 Euro reicht nur noch für Platz 9. Dabei kann man bei nüchterner Betrachtung eigentlich kaum klagen. Schließlich ist die hiesige Kaufkraft nach Berechnungen der GfK innerhalb eines Jahres um fast 1.500 Euro gestiegen. Dennoch droht in den Top Ten nur Großbritannien noch mehr der Abstieg, da das Land nicht nur einen, sondern gleich drei Plätze einbüßt.

Von hinten drängen u.a. die Niederlande, die bei 25.098 Euro pro Kopf eine recht gleichmäßige Verteilung auf die Regionen aufweisen, während sich z.B. in Frankreich (23.355 Euro) oder Polen (10.903 Euro) vieles auf die Metropolregionen konzentriert. In Warschau haben die Einwohner beispielsweise mit 17.980 Euro pro Kopf deutlich mehr zur Verfügung. Insgesamt können die Europäer in diesem Jahr rund 12,1 Billionen Euro investieren.

Schlusslichter sind wie in den Vorjahren die osteuropäischen Länder, wobei die Kaufkraft in Weißrussland und im Kosovo nur noch von der kriegsgebeutelten Ukraine unterboten wird. Mit 2.478 Euro pro Kopf stehen den Bürgern dort genau 14 Prozent des europäischen Durchschnitts zur Verfügung.

Source : gfm nachrichten

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