Der zweitägige Staatsbesuch des tschechischen Präsidenten Petr Pavel in der Schweiz endete mit einem Plädoyer für eine bessere Zusammenarbeit zwischen den europäischen Ländern.
Nach den offiziellen Gesprächen am Mittwoch betonte Bundespräsidentin Viola Amherd vor den Medien die Bedeutung der europäischen Zusammenarbeit.
„Wir leben in unsicheren Zeiten, die Welt ist diffuser, komplexer und gefährlicher geworden.“ Da sich daran in absehbarer Zeit nichts ändern werde, sei es umso wichtiger, den Zusammenhalt in Europa zu stärken, sagte Amherd.
Zusammenarbeit im Bereich Sicherheit
Dazu gehöre laut Amherd auch die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich. «Wir haben Bedrohungen, die nicht an Landesgrenzen haltmachen.» Die Zusammenarbeit mit der Nato müsse deshalb intensiviert werden – ohne die Neutralität aufzugeben.
Gleichzeitig müsse jedes europäische Land daran arbeiten, die Verteidigungsfähigkeit der eigenen Armee zu stärken. In den vergangenen Jahrzehnten sei zu wenig in die Sicherheit investiert worden. „Die Länder Europas müssen mehr tun.“
Tschechiens Präsident Pavel forderte einen US-amerikanischen und europäischen Wiederaufbauplan für die Ukraine nach dem Vorbild des Marshallplans. Dieser solle den Menschen in dem kriegszerrütteten Land Perspektiven geben. Das System für ukrainische Flüchtlinge im Ausland solle dafür sorgen, dass diese Menschen ihrem Land nicht verloren gehen.
Pavel betonte die Zusammenarbeit zwischen Ländern mit demokratischen Strukturen. Die Linie der Konfrontation verlaufe nicht mehr zwischen Ost und West, sondern zwischen demokratischen und autokratischen Regimen unterschiedlicher Art, sagte er. Diese Staaten, die sich gegenseitig unterstützten, müssten konfrontiert werden.
Pavel begann seinen Besuch am Dienstag. Gemeinsam mit Bundespräsidentin Amherd eröffnete er ein schweizerisch-tschechisches Wirtschaftsforum an der ETH Zürich. Anschliessend besuchten sie das Labor Spiez und das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) in Thun.